Workspace 50+, das Brückenangebot für ausgesteuerte Menschen 50+ startet am 12. September mit den Vorarbeiten zum Aufbau einer eigenen Handelsgenossenschaft mit nachhaltigen, ethischen und fairen Baumwolltextilien aus biologischem Anbau.
Langzeiterwerbslose mit Fachkompetenz im Bereich IT, Finanzen Kommunikation und Vertrieb können sich bei Interesse über die Homepage www.workfair50plus.ch melden. Der Weg ist das Ziel!
Der Verein «Workfair 50+» setzt sich für die Belange von erwerbslosen- und von Erwerbslosigkeit gefährdeten Menschen 50+ ein.
Koordiniert und kanalisiert deren Probleme und Bedürfnisse. Er sieht sich als Anlauf- und Auskunftsstelle betroffener Menschen.
Der Verein ist politisch wie konfessionell neutral und arbeitet als gemeinnützige, nicht gewinnorientierte, Organisation.
Basel, im Dezember 2020
Liebe Workfair 50+ Mitglieder, Gönner und Sympathisanten
Ein schwieriges Jahr neigt sich seinem Ende zu. 2020 hat Corona unseren Alltag geprägt. Die Balance zwischen Gesundheit und Wirtschaft konnte nicht immer eingehalten werden. Viel zu viele Menschen haben uns deswegen verlassen müssen. Dass nun ein Impfstoff gefunden werden konnte lässt uns im nächsten Jahr hoffen, aber machen wir uns nichts vor, es wird ein langer Prozess werden, bis wir wieder zur Normalität werden übergehen können. Bis dahin gilt weiterhin, sich an die «AHA-Regel» zu halten!
So wie viele in ihrem Umfeld diverse Schicksale in Sachen Corona miterleben mussten, so mussten auch viele in ihrem Umfeld Menschen erleben, die ihre Arbeitsstelle bereits verloren haben oder sich seit Monaten in Kurzarbeit befinden. Was die Corona Pandemie betrifft, besteht berechtigte Hoffnung mit dem Impfstoffen ein Gegenmittel gefunden zu haben, die Pandemie mittelfristig in den Griff zu bekommen. Der gesundheitliche Aspekt könnte sich 2021 bei genügend Impfwilligen stark entspannen.
Ganz anders sieht es für den wirtschaftlichen Aspekt aus. Die Arbeitslosigkeit wird sich gegenüber der Vor-Corona Zeit 2021 wohl verdreifachen, weil die Entlassungswelle erst nach einem zeitlichen Ablaufprozess einsetzen wird. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse hat es als erste getroffen, danach Menschen, die durch einen Konkurs oder markanten Stellenabbau ihre Stelle verloren haben und täglich kommen neue Fälle hinzu. 2021 werden die Zahlen noch markant ansteigen, wenn die Kurzarbeit beendet werden wird. Nein, den wirtschaftlichen Aspekt haben wir definitiv nicht im Griff und es liegt in der Natur der Sache, dass «teure» Mitarbeitende zuoberst auf der Entlassungsliste stehen werden – Menschen 50+.
Schon vor Corona zeichnete sich bei den 50+ eine Zunahme der AL ab, nicht bei den RAV sondern danach, bei den Ausgesteuerten die ihr Vermögen aufbrauchen müssen oder direkt in die Sozialhilfe geschickt werden. Jährlich werden ca. 36'000 Menschen ausgesteuert, 18-20'000 sind Menschen, die jahrzehntelang im Arbeitsprozess standen stehen plötzlich ohne Alternativen und Perspektiven im untersten Auffangnetz unserer Gesellschaft landen. Seit 10 Jahren füllen diese Personen ca. 10x den St. Jakobspark in Basel!
Warum müssen soviel diesen Weg gehen? Weil beim RAV während ihrer Rahmenfrist nichts unternommen werden konnte diese Menschen wieder in den 1. Arbeitsmarkt zu integrieren. Es fehlt an qualitativer und v.a. quantitativer Betreuung. Ein Eintrittsgespräch, gefolgt von Kontrollgesprächen alle 6-8 Wochen reichen bei weitem nicht aus. Weiterbildungsmöglichkeiten Fehlanzeige, stattdessen überteuerte und oft nutzlose AMM Massanahmen die besucht werden, um keine Taggeldkürzungen in Kauf nehmen zu müssen. Das V steht für Verwaltung statt Vermittlung. Es sind nicht die Anreize die fehlen arbeiten zu gehen, sondern schlicht die Angebote von der Wirtschaft wieder arbeiten zu können!
«Es reicht nicht zu wissen, wir müssen auch tun. Wer die Fakten verändern will, der muss sich als erstes ändern»! Es gilt sich politisch einzumischen und die Missstände anzuprangern, die für diese Faktenlage mit verantwortlich sind (bspw. die progressiven PK-Sätze ab 45, fehlende griffige Massnahmen gegen Unternehmen, die 50+ gegen jüngere und günstigere Arbeitskräfte austauschen, eine fehlende ALV II, die den Vermögensverzerr minimieren und die Sozialhilfe eliminieren würde, unabhängig von Alter und der Bezugsdauer und nicht zuletzt ein flexibleres Rentenaltersmodell 66 +/-6 – ohne Abschläge mit 60 in Rente für die nicht mehr müssen oder können bzw. für die, die bis 72 weiterarbeiten in verschiedensten Arbeitszeitmodellen für die, welche weiter wollen oder müssen)!
Es gilt sich jedoch auch wirtschaftlich einzumischen, bspw. mit einem Bonus System für Unternehmen die 50+ eine Chance geben und Stellenvakanzen mit ihnen besetzen oder mittels paritätischem 1-Jahres Arbeitsvertrag (RIV), getragen zu 50% von den Unternehmen und 50% von den Leistungsträgern (Bund, Kantone und Gemeinden). Im besten Fall kommt es zu einer Festanstellung, im schlechtesten Fall zu einer Erarbeitung einer 2. Rahmenfrist, welche immer noch um 1 Drittel höher als die Sozialhilfe wäre. Es ist günstiger in Arbeitsprozesse zu investieren als die Arbeitslosigkeit zu verwalten – RIV statt RAV!
Der Verein Workfair 50+ setzt sich für betroffene langzeiterwerbslose Menschen ein und es werden 2021 immer mehr werden. Wir unterstützen sie auf unserer Geschäftsstelle in Basel mit unserer Helpline, einer Standortbestimmung, dem Dossiercheck und betreuen sie kontinuierlich vom ersten Tag an. Da wir feststellen mussten, dass es weniger am Coachingmassnahmen fehlt, sehr wohl aber am Stellenangebot haben wir beschlossen, 2021 selbst voranzugehen und sind dabei finanzielle Mittel zu sammeln, um ein eigenes Sozialunternehmen 50+ aufzubauen. Vorbild ist Sina Trinkwalder mit ihrer Produktionsfirma Manomama in Augsburg. Eine Firma von Menschen für Menschen die keiner mehr haben will.
Wir haben in den vergangenen 5 Jahren über 12'000 ehrenamtliche Arbeit geleistet, Zeit für den Aufbau des Vereins investiert. In einer 2. Phase geht es aber um grössere Anschaffungen (Aufbau eines Kernkompetenzzentrums 50+ inkl. eigenem Sozialunternehmen). Dafür brauchen wir Sie als Teil unserer Gesellschaft. Unterstützen Sie uns und helfen sie uns helfen – als Vereinsmitglied, Gönner, Sponsor oder auch als (stiller) Mäzen. Finanzmittel aller Art sind herzlich willkommen – über den Spendenbutton auf der Homepage oder unserem Vereinskonto bei der Bank Cler in Basel IBAN CH92 0844 0257 0238 6200 1. Besten Dank für Ihr Engagement im Namen aller Betroffenen 50+.
Im Namen des Vereins Workfair 50+ wünsche ich Ihnen allen besinnliche Festtage und einen hoffnungsvollen Rutsch ins Neue Jahr 2021. Bleiben Sie gesund humorvoll und weiterhin optimistisch.
Pierre Bayerdörfer
Präsident Workfair 50+
Was wir tun
- Standortgespräche.
- Dossiercheck.
- Mitwirkung in unseren Projekten.
- Lobbying und..
Informationen für Betroffene.
Mitgliederbeiträge 2022
können auf unser
Konto bei der Bank Cler AG Basel
einbezahlt werden.
IBAN
CH92 0844 0257 0238 6200 1
(bitte um Angaben zum Verwendungszweck)
Wir unterstützen
Gerne möchten wir Sie/Dich
einladen, diese ebenfalls
zu unterstützen. Danke.
Workfair 50+ Konzept
«Kompetenzen sichern-Kaufkraft stärken-Kosten senken»
Die Ausgangslage
Die Globalisierung und Digitalisierung führt seit Jahren dazu, dass immer mehr Menschen auf dem 1. Arbeitsmarkt ihre Arbeitsstelle verlieren. Die Corona Krise wird diese Situation noch verstärken. Eine weltweite Rezession wird auf uns zukommen und eine Verdreifachung der Arbeitslosen werden wir 2020 zusätzlich verkraften müssen.
Am Ende seiner Taggelder angekommen, wird man ausgesteuert, verliert schrittweise sein Vermögen und danach seine Würde, wenn man gezwungen wird sich in die Sozialhilfe anzumelden. Innert 3 Jahren von einer gesicherten Existenz direkt in die Altersarmut. Über 80% der Menschen 50+ kehren nicht mehr in den 1. Arbeitsmarkt zurück.
Corona hat uns aufgezeigt, dass es möglich ist, über alle Interessensgrenzen hinaus Lösungsansätze zu definieren und auch die Tatsache, dass ausgewogene Kompromisse in der Schweiz nie am Geld scheitern werden.
Unser Angebot
Workfair 50+ unterstützt diese gestrandeten Menschen aktiv bei der Suche nach einer möglichst raschen Wiedereingliederung in den 1. Arbeitsmarkt, vertritt ihre Bedürfnisse mit einem schrittweisen Aufbau eines 50+ Kompetenz-Zentrums – alles unter einem Dach. Von der zentralen Anlaufstelle über die kostenlose Standortbestimmung bis zum Dossier Check, hin zu Vermittlungsoptionen und der Begleitung von Startups 50+.
«Kompetenzen sichern-Kaufkraft stärken-Kosten senken» – es braucht den Konsens aller Prozessbeteiligten von Wirtschaft, Staat und Betroffenen 50+. Es braucht eine Win-Win-Konstellation von Vertrauen und Mehrwert für alle, um gute Lösungsansätze zu definieren und diese auf dem 1. Arbeitsmarkt umzusetzen. Workfair 50+ hat dazu ein Konzept erarbeitet, welches sich Schweizweit umsetzen lässt. In Arbeit, nicht in Arbeitslosigkeit investieren.
Ihre Unterstützung
Workfair 50+ lebt von bescheidenen Mitgliederspenden und Ihrer Gönnervereinigung, erhält weder Subventionen noch sonstige Unterstützung seitens der Politik. Deshalb sind wir auf Spenden der Gesellschaft angewiesen, um unsere Projekte weiterentwickeln zu können.
Workfair 50+ wurde seit 2016 in über 10‘000 ehrenamtliche Stunden aufgebaut und weiterentwickelt. Für materielle Beschaffungen (insbesondere IT, Möbeleinrichtung, Verbrauchsmaterialien und hohe Fixkosten) fehlen uns die nötigen Finanzen, deshalb sind wir auch auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wir freuen uns auf jede materielle und finanzielle Spende. Der Spendenbutton freut sich auf jedes Drücken!
Workfair 50+- anders als alle anderen Alternativen. Besten Dank für Ihre Mithilfe im Namen der Betroffenen 50+.
Pierre Bayerdörfer, Präsident Workfair 50+
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